Grauer Star, medizinisch auch Katarakt genannt, bezeichnet eine fortschreitende Trübung der Augenlinse. Sie tritt meist im höheren Lebensalter auf und geht mit einer Verschlechterung des Sehvermögens einher. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich, durch eine Operation kann die Sehkraft des Auges in den meisten Fällen wiederhergestellt werden.
Ursachen und Symptome der Katarakt
In der Regel macht sich die Linsentrübung mit zunehmendem Lebensalter durch eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen bemerkbar: Eine seit Jahren benutzte Brille passt plötzlich nicht mehr, beim Autofahren in der Nacht blenden die Scheinwerfer des Gegenverkehrs mehr als früher. Schleier vor den Augen, Doppelbilder oder das Wahrnehmen eines Lichtscheins um verschiedene Objekte sind für ein fortgeschrittenes Stadium des Grauen Stars charakteristisch. Der typische Altersstar tritt meist nach dem 60. Lebensjahr auf – einige Medikamente, erhöhte Strahlenbelastung, die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Verletzungen am Auge begünstigen eine Entstehung schon in jüngeren Jahren.
Wie wird Grauer Star diagnostiziert?
Im späteren Verlauf der Erkrankung ist die weissliche Trübung der Augenlinse mit blossem Auge sichtbar. Mithilfe einer Spaltlampen-Untersuchung kann der Augenarzt Veränderungen an den Strukturen im Augeninneren bereits in einem frühen Stadium nachweisen und das Ausmass der Schädigungen abschätzen.
Operative Behandlung der Katarakt
Brillen und andere Sehhilfen gleichen die nachlassende Sehfähigkeit bei Grauem Star nur kurzzeitig aus, dauerhaft kann das Sehvermögen nur durch eine Operation erhalten werden. Den Zeitpunkt der Operation können Sie als Patient selbst bestimmen: Der Eingriff sollte spätestens dann angesetzt werden, wenn die Beeinträchtigung der Sehkraft den Alltag einschränkt.
Die Operation einer Katarakt – was muss ich wissen?
In den meisten Fällen kann der Eingriff ambulant und in örtlicher Betäubung erfolgen. Auch wenn beide Augen vom Grauen Star betroffen sind, wird zunächst nur eine Seite operiert – die andere folgt nach einer vom behandelnden Augenarzt festgelegten Zeitspanne. Sofern Sie nicht unter einer weiteren Augenerkrankung leiden, führt die Operation mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 90 Prozent zu einer deutlichen Verbesserung Ihres Sehvermögens.
Ablauf der Operation
Nach der örtlichen Betäubung setzt der Operateur einen kleinen Schnitt, durch den die trübe Linse mittels Ultraschall verflüssigt und abgesaugt wird. Danach wird eine künstliche Linse in den erhaltenen Kapselsack des Auges eingesetzt. Der Schnitt verschliesst sich anschliessend von selbst und muss nicht genäht werden. Die gesamte Operation dauert etwa 20 bis 30 Minuten und verläuft weitgehend schmerzfrei. Komplikationen während oder nach dem Eingriff kommen äusserst selten vor.
Was muss ich nach der Katarakt-Operation beachten?
Vermeiden Sie vor allem, das operierte Auge zu reiben oder zu drücken. Beim Duschen und Haarewaschen sollten Sie darauf achten, dass die Augen nicht mit Wasser oder Shampoo in Berührung kommen. Lesen und fernsehen sind in einem vernünftigen Ausmass erlaubt, auch leichte körperliche Aktivitäten dürfen Sie nach der Operation bald wieder aufnehmen. Wann Sie sich stärker belasten und Auto fahren dürfen, entscheidet Ihr Augenarzt anhand der Kontrolluntersuchungen. Bei einem normalen Heilungsverlauf sollten Sie innerhalb einiger Wochen Ihre maximale Sehqualität erreicht haben.